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F O T O G A L E R I E W I E N
Verein zur Förderung künstlerischer Fotografie und neuer Medien
Währinger Straße 59/WUK, A - 1090 Wien
Di-Fr 14.00-19.00 Uhr, Sa 10.00-14.00 Uhr
Tel: +43-1-408 54 62, Fax: +43-1-403 04 78
www.fotogalerie-wien.at / fotogalerie-wien@wuk.at
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WERKSCHAU XV: LISL PONGER (A)
FACT OR TRUTH
Eröffnung: Montag, 21. Juni um 19.00 Uhr
Einleitende Worte: Kurt Kladler, Charim Galerie
Ausstellungsdauer: 22. Juni – 24. Juli 2010
Werkstattgespräch mit Lisl Ponger und Katalogpräsentation: Dienstag, 20. Juli um 19.00 Uhr
Sponsored by: BMUKK, MA7-Kultur, Cyberlab, CARLA Caritas, Charim Galerie, Foto Leutner, WestLicht
Kooperationspartner: sixpackfilm
Mit der jährlich stattfindenden WERKSCHAU-Reihe – Retrospektiven österreichischer KünstlerInnen, die wesentlich zur Entwicklung der künstlerischen Fotografie und neuer Medien hierzulande beigetragen haben – weist die FOTOGALERIE WIEN auf herausragende und innovative Leistungen hin und bietet einen geschichtlichen Überblick. Gezeigt wurde bisher ein Querschnitt durch das Schaffen von Jana Wisniewski, Manfred Willmann, VALIE EXPORT, Leo Kandl, Elfriede Mejchar, Heinz Cibulka, Renate Bertlmann, Josef Wais, Horakova+Maurer, Gottfried Bechtold, Friedl Kubelka, Branko Lenart, INTAKT – Die Pionierinnen (Renate Bertlmann, Moucle Blackout, Linda Christanell, Lotte Hendrich-Hassmann, Karin Mack, Margot Pilz, Jana Wisniewski) und Inge Dick.
Im Gegensatz zu bisherigen Ausstellungen der Werkschau-Reihe handelt es sich bei Lisl Pongers WERKSCHAU nicht um eine Retrospektive im klassischen Sinn, sondern um eine Art „dekonstruierter Werkschau“ (Ponger), einer installativen Arbeit bestehend aus einem Fotostudio, einer Dunkelkammer und einem Kino. Ponger arbeitet über Stereotype, Rassismen und Blickkonstruktionen an der Schnittstelle von Kunst, Kunstgeschichte und Ethnologie. Der Werkschau-Untertitel Fact or Truth zieht sich wie ein roter Faden durch die Ausstellung und verweist auf Pongers thematische Anliegen und Untersuchungen innerhalb ihres Werkes. Die Installation kann als eine Art Visualisierung ihrer Arbeitsmethode, als ein begehbares Beispiel gelesen werden.
Der Fotograf Edward Sheriff Curtis (1868–1952), der durch seine „Indianer“-Fotos, die er im Laufe von mehr als dreißig Jahren anfertigte, Bekanntheit erlangte, ist Ausgangspunkt des Denkmodells, auf dem die Installation aufbaut. Ausgehend von Curtis’ Fotos und Pongers eigenen Bildern, die während eines Rechercheaufenthalts in Vancouver entstanden, wird in der Installation die dichotome Unterscheidung von dokumentarischer versus inszenierter Fotografie, Dokumentarismus versus Pictorialismus in Frage gestellt und eine exotisierende Blickperspektive dekonstruiert. Das Kernstück der Installation ist Pongers inszenierte Fotoarbeit Indianer Jones I – Fact or Truth: Indianer Jones steht als Rückenfigur in einem Fotostudio und blickt auf eine Landschaft, ähnlich Caspar David Friedrichs Der Wanderer über dem Nebelmeer (1818). Die Figur Indiana Jones – fiktiver Charakter, Archäologe, Abenteurer und Professor mit Beziehungen zu Museen – eignet sich insbesondere, um über die Gleichzeitigkeit der Zerstörung außereuropäischer Kulturen und der (Auf-)Bewahrung ihrer materiellen Objekte (in Museen, als Fotos etc.) zu reflektieren. Ponger demontiert mittels des Mediums der Fotografie – das ja vermeintlich ein Mittel zur ‚Abbildung der Wirklichkeit’ ist –, den Begriff der Authentizität, der im Wunsch nach Bewahren und Festhalten eine zentrale Rolle einnimmt. So wollte noch Curtis mit seinen „romantischen“ Fotos die „Indianer“ Nordamerikas vor ihrem „Verschwinden“ (Curtis) bewahren, ihre „Sitten und Gebräuche“ vor der Inbesitznahme durch die weißen Kolonisatoren dokumentieren, oder besser gesagt, inszenieren.
Im Fotostudio sowie in der Dunkelkammer werden neben Kulissen, Foto-Equipment, einer Sitzecke mit Büchern auch einige Fotoarbeiten Pongers zu sehen sein. In der Installation spielt das X eine bedeutende Rolle – wie auf einer Schatzkarte verweist es auf Spuren, die in der Installation gelegt werden. An Hand von Texten, Zitaten, Fotos, Ansichtskarten und beschrifteten Objekten können die Spuren, die durch viele Schichten von Bedeutungen führen, enträtselt werden. Alles innerhalb der Installation ist miteinander verbunden – ob inhaltlich, über unterschiedliche Medien oder formale Aspekte. Es liegt an den BesucherInnen, sich auf die Spurensuche einzulassen und die Fährten zu entschlüsseln.
Ergänzend zur Installation werden im Kino der Fotogalerie Wien, dem dritten Schauplatz innerhalb der WERKSCHAU, alte und neue Filme Lisl Pongers gezeigt.
F O T O G A L E R I E W I E N
Astrid Peterle und Melissa Lumbroso, im Namen des Kollektivs
PS: Für weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung!
PPS: Falls Sie printfähige Bilddaten benötigen, können Sie diese auf unserer neuen Homepage unter <http://www.fotogalerie-wien.at/Presse_37.html> http://www.fotogalerie-wien.at/Presse_37.html herunterladen.
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Zu WERKSCHAU XV erscheint:
WERKSCHAU XV: LISL PONGER – Fact or Truth
Fotobuch Nr. 44/2010
Hg.: FOTOGALERIE WIEN
Texte von: Kurt Kladler und Tim Sharp
ISBN 978-3-902725-29-5
A4, 40 Seiten, zahlreiche Farbabbildungen, dt./engl.
Preis: € 11,– (inkl. Versandspesen: Inland € 13,– / Europa € 15,– / Übersee € 18,–)
FOTOGALERIE WIEN FOTOEDITION – WERKSCHAU Nr. 9
LISL PONGER Night Falls on Indian Jones, 2010
Bildformat: 45 x 31 cm (Blattgröße 50 x 36 cm), Lambda C-Print auf Fujicolor Crystal Archive matt
Auflage: 30, handsigniert und fortlaufend nummeriert.
Preis: € 250,– (inkl. Versandspesen: Inland € 255,– / Europa € 260,– / Übersee € 270,–)
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VORSCHAU AUGUST/SEPTEMBER:
IDENTITÄT II: Identitätsstiftung
Oreet Ashery (GB) / Hubert Blanz (A) / Katharina Cibulka (A)
Shahram Entekhabi (IR/D) / Astrid Korntheuer (D) / Trish Morrissey (IE/GB)
Eröffnung: Montag, 30. August um 19.00 Uhr
Ausstellungsdauer: 31. August – 29. September 2010

[Fotogalerie-wochenpresse] INFORMATION 245: WERKSCHAU XV - LISL
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AUSSTELLUNGEN
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Zeiselmauer
19. April bis 13. Juli 2008 Filmmuseum der Landeshauptstadt Düsseldorf
bis 31. August 2008 Kindermuseum Frankfurt
Hamburg
31.Mai bis 5. Oktober 2008 Dom-Museum Hildesheim
23. März bis 4. Mai Domschatz- und Diözesanmuseum Eichstätt
15.04.2008 Kunsthaus Graz
Glinde
30. April - 22. Juni 2008 E.T.A.-Hoffmann-Theater
09.04. - 01.06.2008 Landesmuseum Joanneum
10. April bis 28. Sep. 2008 KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora, Nordhausen
Bis Ende 2008 Helms-Museum, Alte Feuerwache, Hamburg-Harburg
bis 27. April 2008 Städtischen Galerie Kaarst
19. April bis 20. Juli 2008 Isergebirgs-Museum Neugablonz
bis 18. Mai 2008 Neue Galerie Graz
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